
Warum in den Weltladen?
Fair gehandelte Produkte gibt es mittlerweile in über 40.000 Supermärkten, Discountern und Bioläden; darüber hinaus verwenden mehr als 20.000 Cafés und Restaurants Lebensmittel aus Fairem Handel. Diese breite Verfügbarkeit hat stark dazu beigetragen, die Umsätze des Fairen Handels in den letzten Jahren auf über 1,7 Mrd. Euro pro Jahr alleine in Deutschland ansteigen zu lassen. Das ist gut für die Produzent*innen, die umso mehr vom Fairen Handel profitieren.
Aber gleichzeitig sind die großen Lebensmittelkonzerne mit ihrer Marktmacht für einen Teil der Probleme verantwortlich, die der Faire Handel zu beheben versucht. Nur fünf Konzerne dominieren ca. 90 % des Lebensmittelmarktes in Deutschland (Quelle: Supermarkt-Initiative). Diese Macht nutzen sie, um ihren Lieferanten die Preise zu diktieren – sei es den Milchbäuer*innen in Deutschland oder den Bananenproduzent*innen in Ecuador.

Die Folgen sind bekannt: Immer mehr Betriebe müssen aufgeben, weil sie nicht kostendeckend wirtschaften können. Diese Unternehmenspolitik ist einer der Hauptgründe dafür, weswegen der Faire Handel überhaupt vonnöten ist.
Es braucht andere Strukturen
Deswegen braucht es ein anderes Denken und andere Strukturen. Genau dafür steht der Faire Handel der Weltläden. Denn der konventionelle Handel sorgt zwar für Verbesserungen für die Produzent*innen, weil sie so mehr Produkte zu fairen Bedingungen absetzen können. Aber der Kauf fair gehandelter Produkte im Supermarkt festigt auch die konventionellen Strukturen.
Weltläden hingegen setzen sich für ein anderes Miteinander der Akteure entlang der Lieferkette ein – wobei der Mensch im Mittelpunkt steht, und nicht der Profit. Mit ihrem Warenangebot, ihrer Bildungsarbeit und den politischen Kampagnen zielen Weltläden auf einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Weltläden stärken Produzent*innen und fordern die Politik
Die Produkte, die Weltladen führen, werden in einer transparenten Lieferkette von Unternehmen importiert, die sich zu 100 % dem Fairen Handel verschrieben haben. Lebensmittel werden entweder durch die Produzenten in den Ursprungsländern verarbeitet, wodurch diese eine höhere Wertschöpfung generieren. Oder sie werden in kleinen Betrieben schonend und fachgerecht zu hochwertigen Produkten veredelt.
Darüber hinaus machen Weltläden auf Missstände im globalen Handel aufmerksam. An Politiker*innen richten sie ihre Forderungen nach gerechteren Regeln für den Welthandel. So zeichnen Weltläden die Vision einer gerechteren Welt und laden Bürgerinnen und Bürger ein, diese Welt mitzugestalten. So werden Weltläden Orte des Wandels …



Nicht zuletzt bieten Weltläden auch Verbraucherinnen und Verbrauchern klare Vorteile im Vergleich zum Einkauf im Supermarkt. Als Fachgeschäfte des Fairen Handels führen Weltläden das breiteste Sortiment fair gehandelter Produkte. Ob aromatische Kaffees, feine Schokoladen, schicke Taschen, modische Textilien – Weltläden bieten für jeden Geschmack etwas. Dabei müssen Verbraucher/innen nicht nach Zeichen und Siegeln suchen, denn im Weltladen sind alle Produkte aus Fairem Handel. Und bei Fragen stehen die Mitarbeiter*innen mit fachkundiger Beratung zur Verfügung.
Weltläden laden zum Mitmachen ein
Schließlich bieten Weltläden auch viele Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement. Sei es im Warenverkauf, in der Öffentlichkeitsarbeit, bei Veranstaltungen oder der Schaufensterdekoration – mehrere 10.000 Menschen bringen ihre Talente und Leidenschaften in die Weltladenarbeit ein und machen Weltläden so zur größten entwicklungspolitischen Bewegung in Deutschland./zu einer großen, vielfältigen Bewegung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel.