Fair statt mehr
Klimawandel, Artensterben, Hunger und Armut – die Liste der Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht, ist lang. Immer mehr Menschen kommen zu dem Schluss, dass unsere derzeitigen Produktions- und Konsummuster nicht zukunftsfähig sind. Viele fragen sich, was das mit ihrem persönlichen Lebensstil zu tun hat und welche Möglichkeiten sie haben, nachhaltiger zu leben.
Umwelt- und entwicklungspolitische Gruppen sprechen von einer gesellschaftlichen Transformation, die erforderlich ist, um die Ausbeutung von Mensch und Natur zu beenden. Sie stellen dem heutigen Wachstumsdenken die Vision einer Post-Wachstums-Gesellschaft gegenüber oder gar die einer Schrumpfung der Wirtschaft. Und sie plädieren für lebendige regionale Netzwerke, die allen Menschen Möglichkeiten zum Mitmachen bieten.
Die diesjährige Faire Woche hat unter dem Motto "Fair statt mehr" die Frage beleuchtet, welchen Beitrag der Faire Handel leisten kann und bereits leistet, damit möglichst viele Menschen auf der Welt ein gutes Leben haben können. Wie trägt er dazu bei, dass Produzent*innen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen haben und eine Perspektive für ihre Zukunft entwickeln können? Welche Angebote macht er den Menschen in Deutschland – über schöne und leckere Produkte hinaus -, die zu einem nachhaltigen Lebensstil beitragen?
Rund 1.600 Veranstaltungen zur Fairen Woche
Trotz der besonderen Situation durch die Corona-Pandemie haben rund 1.600 Veranstaltungen zur Fairen Woche online wie auch vor Ort stattgefunden, darunter viele von Weltläden. Sehr viele Veranstaltungen haben das Jahresthema aufgegriffen und deutlich gemacht, dass der Faire Handel ein Vorbote ist eines anderen Wirtschaftens. Denn er stellt den Menschen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt und nicht den Profit von einigen Wenigen.
Einen Eindruck von der Vielfalt und Kreativität der Veranstaltungen vermitteln die Beiträge auf der Social Media Wall der Fairen Woche.
Leider konnten wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr keine Vertreter*innen der Produzentenorganisationen nach Deutschland kommen. Ganz verzichten müssen wir aber auf ihren Blick auf ein gutes Leben nicht: Wir haben sie gebeten, in Videobotschaften zu erzählen, wie sie die Krise erleben und was für sie ein gutes Leben ausmacht. Die Videos sind auf der Seite der Fairen Woche verlinkt.
Die Frage, wie wir anders wirtschaften können, um möglichst allen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen, wird uns und die Weltläden auch in den kommenden Jahren beschäftigen, z.B. im Rahmen der Weltladentage.