Rückblick auf die Faire Woche 2019
Unter dem Motto „Gleiche Chancen durch Fairen Handel“ hat die Faire Woche 2019 auf die Herausforderung der ungleichen Chancenverteilung zwischen den Geschlechtern aufmerksam gemacht. Denn auch wenn das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie im Grundgesetzt festgeschrieben ist – von einer tatsächlichen Gleichbehandlung kann noch nicht die Rede sein, auch in Deutschland. So werden Mädchen und Frauen z.B. beim Zugang zu Bildung oder bei der Bezahlung im Vergleich zu Männern benachteiligt.
Der Faire Handel stellt sich dieser Herausforderung durch vielfältige Maßnahmen. So verschafft er Frauen zum Beispiel Zugang zu Produktionsmitteln wie Land, Saatgut und Krediten, damit sie ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Davon profitieren auch die Familien und größere Gemeinschaften, denn Frauen geben bis zu 90 % ihres Einkommens für die Gesundheit, Bildung und Ernährung ihrer Familie aus, während es bei Männern im Schnitt nur 30 % sind.
Die Perspektive aus dem Süden
Ein Höhepunkt waren auch 2019 die Besuche der Vertreter*innen der Produzentenorganisationen, diesmal aus der Türkei, Ecuador, Kolumbien, Honduras, Mexiko, Ruanda und Ghana. Sie berichteten eindrucksvoll, wie der Faire Handel in ihren Regionen zu mehr Chancengerechtigkeit und einem kulturellen Wandel beiträgt.
Dolores Cruz Benitez zu Geschlechtergerechtigkeit (1 von 3)
Eine Untersuchung der World Fair Trade Organization (siehe unter Downloads) stützt diese Beschreibung – danach haben Frauen aus Fair-Handels-Organisationen vier Mal so große Möglichkeiten, eine Position in der obersten Führungsebene ihrer Organisationen zu bekommen als in konventionellen Unternehmen.
Auch die Sozialen Medien gewinnen bei der Fairen Woche immer mehr an Bedeutung. Auf Twitter, Facebook und Instagram berichten Weltläden, Schulen, Fairtrade-Towns und andere mit #fairhandeln über ihre Aktionen. Die Social Media Wall zeigt die beeindruckende Vielfalt der Veranstaltungen.
Die Faire Woche 2021 findet vom 10. bis 24. September statt.