Fairtrade-Programme
Seit 2014 gibt es im Fairtrade-System für die Produzent*innen von Kakao, Zucker und Baumwolle eine zusätzliche Schiene, über die Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe vermarktet werden können (Rohstoff-Programme = single ingredients). Dabei bleiben sämtliche produzentenseitigen Standards erhalten, die Unterschiede zum klassischen Fairtrade-Siegel liegen auf der Ebene der Vermarktung.
Unternehmen können Fairtrade-zertifizierten Kakao oder Zucker als Einzelrohstoff beziehen und in ihrem gesamten Sortiment einsetzen. Ziel ist hier nicht mehr das Fairtrade-gesiegelte Endprodukt, sondern eine möglichst umfangreiche Rohstoffbeschaffung der Unternehmen aus fairen Quellen. Die Programme wurden aufgelegt für Rohstoffe, bei denen die verfügbare zertifizierte Menge deutlich über der auch zu Fairtrade-Bedingungen vermarkteten Menge liegt.
Dafür wird vom Grundsatz "All that can be must be Fairtrade" abgewichen. Das heißt, ein Unternehmen kann z.B. für seine Schokolade Fairtrade-zertifizierten Kakao im großen Stil beziehen und verarbeiten, den Zucker dafür aber weiter konventionell einkaufen. Es ist möglich, das Programm-Siegel auf den Produkten abzubilden, sofern 100 % des im Produkt enthaltenen betreffenden Rohstoffs zu Fairtrade-Bedingungen eingekauft wurden (also z.B. aller Kakao in der Schokolade), wobei Mengenausgleich zugelassen ist. Die Unternehmen können in Absprache mit TransFair in ihrer allgemeinen Kommunikation aufführen, dass sie bestimmte Rohstoffe u.a. zu Fairtrade-Bedingungen beziehen.
