Gemeinsame öffentliche Aktionen
Öffentliche Aktionen zum Fairen Handel bringen vor allem dann etwas, wenn sie möglichst niederschwellig sind und bestenfalls sogar gemeinsam mit anderen veranstaltet werden. Damit gemeint sind Aktionen im öffentlichen Raum, also solche, die sich nicht an einen festen Teilnehmendenkreis richten, sondern eher auf zufällige Besucher*innen stoßen. Beispiele hierfür wären ein Mitmach-Stand auf einem Markt, eine Straßenaktion in der Innenstadt oder eine Verkostung bei einem Stadtfest. In all diesen Situationen ist unklar, wer genau auf die Aktion aufmerksam wird, also wieviel Zeit, Vorwissen und Interesse die Person mitbringt.
Besonders in folgenden Bereichen sollte eine öffentliche Aktion deshalb möglichst niederschwellig sein:
- Das Thema sollte greifbar sein und einen Bezug zum Alltag vieler Menschen haben.
- Alle sichtbaren Informationen sollten sehr schnell erfassbar sein, heißt im Vorbeigehen zu verstehen sein.
- Die Aktion sollte bestenfalls Spaß machen oder zumindest eine sehr konkrete Handlungsalternative aufzeigen.
Fairen Handel als Mehrwert darstellen
„Sie trinken Kaffee aus Kinderarbeit!“ – Vorwürfe, so sachlich richtig sie auch sein mögen, schrecken Menschen meist ab und sorgen dafür, dass sie sich verschließen. Gerade um für neue Themen zu begeistern, ist es deshalb meist besser, den Mehrwert einer möglichen Veränderung darzustellen. Gute Argumente wären zum Beispiel die Verbesserung der Lebenssituation von Produzent*innen, die große Auswahl an Kaffeesorten im Weltladen oder auch der eigene Lieferservice. Eine Verkostung fairer Kaffeesorten, gespickt mit einigen Infos zu den Produzent*innen, überzeugt so i.d.R. mehr als Informationen über Kinderarbeit oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.
Gemeinsame Aktionen
Wer viele Menschen erreichen will, braucht nicht nur eine gute Idee und ein Gespür für die passende Werbung, sondern auch gut vernetzte Multiplikator*innen. Das können natürlich die eigenen Weltladen-Mitarbeiter*innen oder auch Kund*innen sein, noch einfacher ist es allerdings, wenn von Anfang an Aktionen gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern geplant werden, die immer auch ein Interesse daran haben, eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Neben Bildungsträgern, anderen Vereinen und Kirchengemeinden bietet sich hier auch die Zusammenarbeit mit der eigenen Kommune an. Denn immer mehr Kommunen nehmen ihre globale Verantwortung wahr und widmen sich der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs). Weltläden sind als Teil des bürgerschaftlichen Engagements ein wichtiger Kooperationspartner für öffentliche Aktionen zum Fairen Handel.
Angebote sichtbar machen
Besonders bei öffentlichen Aktionen ist es wichtig, die eigenen Angebote sichtbar zu machen. Denn vor allem Weltläden sind nicht immer sofort als Organisationen erkennbar, die sich auch politisch engagieren oder in der Bildungsarbeit aktiv sind. Und auch wenn es den Weltladen schon seit über 40 Jahren gibt, heißt das nicht, dass sich das bis in jede Ecke der Stadt herumgesprochen hat. Die Idee des Weltladens muss mehr als einmal erklärt werden und selbstbewusst das Gespräch gesucht werden mit Anliegen, Ideen und Wünschen.
Stand: November 2023