Kooperationspartner und Zielgruppen für Bildungsarbeit ansprechen
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie Basis-Bildungsangebote und Intensiv-Bildungsangebote an die Zielgruppen und Kooperationspartner herangetragen werden können. Jeder Weltladen kann für sich entscheiden, welche Wege der Kontaktaufnahme geeignet sind. Es lohnt sich immer, mehrere Varianten auszuprobieren. Die Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für die Bildungsarbeit sollte eine konstante Aufgabe des Weltladens sein, um Zielgruppen und Kooperationspartner über aktuelle Angebote zu informieren.
Mitarbeitende als Ressource
Viele Weltläden verfügen über hervorragende Netzwerke, die manchmal jedoch wenig genutzt werden. Im Weltladen arbeitet eine Vielzahl von Mitarbeitenden, die selbst eigene große Netzwerke haben und somit wichtige Schlüsselpersonen sind. Mitarbeitende engagieren sich häufig noch in anderen Initiativen oder Gemeinden. Sie sind außerdem Personen, die schon lange in der Stadt oder im Dorf leben und dadurch „Hinz und Kunz“ kennen. Sie können Eltern sein, die über ihre Kinder oder Enkelkinder Kontakt zu Schulen und Sportvereinen haben.
Persönliche Kontakte
Generell gilt: Persönliche Kontakte sind der beste Zugang. Wenn der Weltladen Kontakt mit Schulen aufnehmen möchte, lohnt es sich, in der Ladengruppe herumzufragen, wer schulpflichtige Kinder oder Enkelkinder hat und ob sie nicht Lehrer*innen kennen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sein könnten. Sind die ersten Kontakte geknüpft, kann der Weltladen die Lehrkräfte bitten, interessierte Kolleg*innen auf das Angebot aufmerksam zu machen (Mund zu Mund Propaganda). Mit einem kleinen Faltblatt, das das Angebot, die Laden-Öffnungszeiten und die Kontaktdaten enthält, ist für sie das Weiterleiten noch leichter. Häufig kommen Lehrkräfte, wenn es ihnen gefallen hat, im nächsten Jahr mit einer weiteren Klasse wieder. Solche Faltblätter kann der Weltladen ebenfalls im Weltladen auslegen und an andere Zielgruppen weiterreichen.
Vielleicht kooperiert der Weltladen in anderen Zusammenhängen bereits mit Vereinen oder der Stadt beziehungsweise dem Landkreis bei Festen, an denen der Weltladen sich mit einem Verkaufsstand beteiligt. Der Weltladen kann überlegen, ob die Zusammenarbeit mit diesen Kooperationspartnern um den Bildungsbereich erweitert werden kann. Über die Zusammenarbeit mit der Kommune können Bildungsveranstaltungen z.B. nicht nur beworben werden, zum Teil unterstützen Städte und Gemeinden solche Angebote auch mit Räumlichkeiten oder finanziellen Mitteln.
Pressemitteilung und Öffentlichkeitsarbeit
Es ist empfehlenswert, zu den Angeboten Pressemitteilungen zu verfassen und sie für Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Wenn der Weltladen z.B. eine Aktion zur Fairen Woche durchführt, kann er dazu eine Pressemitteilung schreiben und die weiteren Bildungsangebote dabei ankündigen. Gelungene Bildungsveranstaltungen können im Nachgang für die weitere Berichterstattung in der Presse genutzt werden. Vielleicht schreiben einige Schüler*innen etwas in der Schülerzeitung; kombiniert mit einem Faltblatt für die Lehrkräfte kann dies eine wirksame Werbung sein.
Anschreiben
Wenn der Weltladen über keine persönlichen Kontakte verfügt, kann er Menschen aus der gewählten Zielgruppe mit einem Brief oder einer E-Mail persönlich anschreiben. Es kann sinnvoll sein, ein bis zwei Wochen später telefonisch nachzufragen und so dem eigenen Anliegen Nachdruck zu verleihen.
Homepage – soziale Netzwerke
Der Weltladen sollte über eine Homepage verfügen und dort die Bildungsangebote präsentieren. Die sozialen Netzwerke (Facebook, Instagram et cetera) erreichen insbesondere jüngere Zielgruppen.
Netzwerke
Für die Bildungsarbeit ist die regionale Vernetzung von großer Bedeutung, um Kontakte zu Kooperationspartnern und Zielgruppen herzustellen und aufrechtzuerhalten. Außerdem ist die Vernetzung auch für das Auslegen der Flyer hilfreich. Als sinnvoll haben sich je nach örtlicher Gegebenheit diese und weitere Orte erwiesen: Bibliotheken, Buchhandlungen, Kirchengemeinden, Sparkassen, Einrichtungen der Verbraucherberatung, Sporthallen, (alternative) Cafés und alternative Läden (darunter Bioläden, Faire Modegeschäfte, Oxfam-Läden, Unverpackt-Läden), Foodsharing- und Solidarische-Landwirtschaft-Gruppen. Die Räumlichkeiten oder Treffpunkte von Diasporen- oder Sportvereinen sowie Menschenrechts-, Umwelt- und Frauengruppen sind ebenfalls – je nach Thema – gute Orte für die eigene Werbung. Alle genannten Gruppen sind auch gute Partner für eine gemeinsame Bildungsarbeit.
Stand: November 2023
Quelle
Weltladen-Dachverband (2018): Warum wissen meine Eltern das eigentlich nicht\?
Weltladen-Dachverband (2021): Social-Media Eine Handreichung für Weltläden