Marketinginstrument Product (Produkt)
Die Produkte oder die Dienstleistungen, die ein Unternehmen anbietet, stellen den Kern der gesamten Unternehmensaktivitäten dar und bilden die Basis jeden unternehmerischen Erfolgs. Unter Produktpolitik als Marketinginstrument versteht man alle Überlegungen, Entscheidungen und Handlungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Produkt oder der Dienstleistung stehen. Für den Weltladen bedeutet das zum Beispiel, dass das Sortiment an Produkten attraktiv für die (potentielle) Kundschaft ist, die man sich im Weltladen wünscht.
Der Informationsbedarf über die (potentiellen) Kund*innen kann sich an folgenden Fragen orientieren:
- wer kauft (Kaufakteur*innen),
- was (Kaufobjekte),
- warum (Kaufmotive),
- mit welchem Ergebnis (Kund*innenzufriedenheit)? Hilfestellung bieten hier Marktforschungsdaten zum Fairen Handel.
Zwei Aspekte sind für die Sortimentsgestaltung von besonderer Bedeutung: die Sortimentsbreite und die Sortimentstiefe. Unternehmen, die ein breit gefächertes Angebot anbieten, werden auch als Generalisten bezeichnet. Die Angebotstiefe hingegen beschreibt die unterschiedlichen Arten und Variationen eines bestimmten Angebots. Unternehmen, die ihren Schwerpunkt auf eine ausgeprägte Angebotstiefe gelegt haben, bezeichnet man im Allgemeinen als Spezialisten.
Viele Weltläden verstehen sich als Generalisten für den Fairen Handel. Dieses Versprechen gegenüber der Kundschaft einzuhalten, ist sehr schwierig. Empfehlenswert sind ein "breites" Food-Sortiment und ein "tiefes" Non-Food-Sortiment, das sich auf wenige Warengruppen stützt (z.B. Musikinstrumente, Haushalt, Leder/Taschen/Tücher und Schmuck). Mit weniger Warengruppen und gleichzeitig einer größeren Auswahl in den gewählten Warengruppen erreicht man ein klares Sortimentsprofil und verschafft sich das Image eines Fachgeschäfts. Weitere Warengruppen sollten als wechselndes Zusatzsortiment und im Rahmen von Aktionen präsentiert werden. "Weniger ist mehr" – so die generelle Empfehlung für Weltläden im Non-Food-Bereich.
Das Verkaufspersonal muss über Fachkompetenz im Kernsortiment verfügen. Regelmäßige Schulungen vertiefen das Wissen der Ladenmitarbeiter*innen im Kernsortiment.
Quelle
Weltladen-Dachverband (2015): Grundkurs Weltladen. Modul 6 “Der Weltladen als Unternehmen”. DEAB – Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (2010): QualiFair Aufbaukurs Weltladen. Qualifikation für Fach- und Führungskräfte im Fairen Handel. Modul “Marketing im Weltladen” (Kai Diederich).